Was soll ich zur preussischen P8 hier groß erzählen?
Selbst heute noch, mehr als ein viertel Jahrhundert nach ihrem
Ausscheiden aus dem Plandienst bei DR und DB weiß jedes (?) Kind noch
mit dem Begriff P8 etwas anzufangen. Eine legendäre Lokbaureihe,
einzelne Exemplare erreichten im Planeinsatz fast das Rentenalter. Da
kann selbst eine V60 oder E41 nur von Träumen. Es sind wohl bald
4000 Exemplare in einem Zeitraum von über zwanzig Jahren gebaut worden.
In Deutschland wohl nur übertroffen von der Baureihe 50/52. Die P8 war
der große Wurf von Rudolf Garbe. Guter Kessel und vor allem hohe
Zuverlässigkeit, sowie Anspruchslosigkeit ließ gewisse Probleme mit
den Laufeigenschaften vergessen.
Als ich Anfang der siebziger Jahre mit dem Fotografieren von
Eisenbahnen begann, gab es noch drei P8 im aktiven Dienst bei der DB. Ich
kann die Nummern noch im Schlaf aufsagen: 382, 711 und 772. Mit der 038
382 dann die erste Sonderfahrt im Eilzugwagen der Gruppe 30 Richtung
Lütjenburg, bewaffnet mit Kodak Instamatic und Grundig
Cassettenrecorder für die Tonaufnahmen. Grauenvoll die viel zu vielen
Aufnahmen aus dem Wagenfenster. Ich verschone das Internet mit Fotos von
dieser Sonderfahrt. Auch damals gab es schon (Eisenbahn)verrückte, die
manchmal einen kleinen Ausetzer hatten. In Plön oder Eutin büßten wir
ein paar Mitreisende ein, die eine langsame Bahnhofsdurchfahrt mit einer
Scheinanfahrt verwechselt hatten.
Es dauert dann fast zwei Jahre bis mir die P8 im Einsatz für das Bw
Rottweil wieder begegnete. Es gab nur noch die 038 772, die 1974
immerhin 58 Jahre alt war. Im Einsatz zwischen Eutingen, Fruedenstadt
und Hausach konnte ich sie noch erleben. Von dieser Begegnung habe ich drei Aufnahmen
herausgesucht. Um weiteren Fragen vorzubeugen: Bei der DR konnte ich
keine P8 mehr im Planeinsatz fotografieren. Dort hatte man sich vor der
DB bereits von ihr veranbschiedet.
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